Info-Einkaufszentrum
21.05.2007
Mit
der Bekanntgabe der Sitzungsvorlage zur Gemeinderatssitzung vom
21.Mai.2007 zum Thema „Standort für einen Einkaufsmarkt“ wurde der
Eindruck erweckt, dass sich die CDU-Fraktion gegen eine Nahversorgung
in Bilfingen ausgesprochen habe.
Genau das Gegenteil ist der Fall.
Von
einer Nahversorgung bei einem Einkaufmarkt zu sprechen der lt.
Verwaltung fußläufig gut zu erreichen aber mehrere hundert Meter von
den ersten Häuser entfernt ist, entspricht wohl nicht der Realität. Es
werden sich kaum Einwohner und schon gar keine älteren aus den
Wohngebieten „Hellberg“ oder „Niederwengerten“ zu Fuß zum Einkaufsmarkt
auf den Weg machen und mit den Einkäufen den Rückweg antreten.
Ein
neuer Einkaufsmarkt der neben der sicherlich wünschenswerten Versorgung
mit Gemüse und Obst auch Backwaren, Fleisch und Wurstwaren,
Zeitschriften und Hygieneartikel im Sortiment führen wird, würde die
bestehenden Einzelhandelsgeschäfte schwächen und in ihrer Existenz
gefährden. Dann gäbe es im Ort wirklich keine Versorgung mehr.
Außerdem würde dieser Markt den Penny Markt in Ersingen, dessen
Existenz durch abnehmende Umsätze heute schon gefährdet ist, zusätzlich
belasten.
Am Beispiel dieses Penny Marktes lässt sich sehr gut das Käufer-verhalten darstellen.
Von Beginn an stark frequentiert kann man seit der Eröffnung des EDEKA
Marktes in Ispringen einen stetigen Rückgang erkennen, obwohl auch der
Penny-Markt fußläufig gut zu erreichen ist. Fußgänger sehe ich
allerdings sehr selten dort.
Aber
auch der EDEKA Markt, der anfänglich sehr starken Zuspruch fand, hat
zwischenzeitlich durch das Einkaufszentrum in Königsbach mit mehreren
Märkten eine Abwanderung der Kundschaft erfahren. Durch die
geplante Erweiterung der Zufahrt „Kies“, für das Wohngebiet
Niederwengerten werden diese Einwohner eher das interessantere
Einkaufsgebiet in Königsbach aufsuchen als einen kleinen Einkaufsmarkt
Richtung Ersingen.
Es ist schon einmal ein Einkaufsmarkt in Bilfingen gescheitert. Auch
andere Versuche von Einzelhändlern Obst und Gemüse zu verkaufen ist auf
Grund der geringen Nachfrage eingestellt worden. Es gibt heute schon
mehrere Märkte in unserer Nachbarschaft, die bestellte Waren auch
ausliefern.
Ein
erneuter Versuch mit einem Einkaufsmarkt kann, wie geschildert, die
bestehende Infrastruktur zerstören. Wenn sich eine Filiale einer
Handelskette nicht rechnet wird sie geschlossen. Eine Grund-versorgung
aufrecht zu erhalten interessiert die nicht.
Über
unsere bestehenden Einzelhandelsgeschäfte, deren Existenz es zu
erhalten gilt, und über den genannten Lieferservice ist die
Grundversorgung in unserer Gemeinde gesichert.
Aber
es liegt auch an Ihnen liebe Bürgerinnen und Bürger. Wer eine mangelnde
Versorgung beklagt aber seine Einkäufe auswärts tätigt, das gilt auch
für Vereine, obwohl das auch im Ort möglich wäre, schwächt unseren
Einzelhandel und er verhält sich gegen seine eigenen Interessen.
Aber
auch die gesicherte Wasserversorgung ist uns wichtig. Die Trockenheit
der letzten Wochen sollte uns zu denken geben, wenn wir ohne Not
versuchen im Wasserschutzgebiet Baumaßnahmen vorzunehmen.
Unsere
Entscheidung gegen einen neuen Markt war nach umfang-reicher Beratung
und reiflicher Überlegung von uns getroffen wor-den. Wir sind der
Meinung dass sie im Sinne einer guten Grundversorgung über unsere
bestehenden Einzelhändler richtig ist.
Kämpfelbach, den 21.Mai 2007
Der Fraktionsvorsitzende der CDU Kämpfelbach, Josef Riegert
Der Vorsitzende des CDU Ortsverbandes und Gemeinderatsmitglied, Siegfried Böhm |