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Wolfgang Bosbach über die Frage:
Wieviel Sicherheit braucht die Freiheit?
Datenschutz und Terrorbekämpfung im Spannungsfeld
22.07.2013 17:30
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Zu diesem Thema luden Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, MdB Gunther Krichbaum und die CDU-Remchingen vor den Ferien ins Römermuseum beim Niemandsberg in Remchingen ein. Weder
die heiße Witterung noch die Parallelveranstaltung, das
Fußball-Schlagerspiel Nöttingen-Schalke konnte unsere Gruppe mit 11
Teilnehmer aus Kämpfelbach daran hindern, der Einladung Folge zu
leisten. |
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Unsere Teilnehmer aus Kämpfelbach
Nach freundlicher Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden, Martin Gegenheimer und MdB Gunther Krichbaum kam Herr Bosbach ohne Umschweife zu seinem Vortrag. |
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Hinter uns lägen die Gefahr eines 3. Weltkrieges, die Abrüstung der
Mittelstreckenraketen, die Implodierung der DDR, die Auflösung des
Warschauer Paktes. Ein dauerhafter, wirklich sicherer Friede kündigte
sich an, bis zur Zäsur des 11. Septembers 2001. Die hart erkämpfte
Freiheit unserer Bürger werde durch Terroristen, Kriminelle und
islamistische Extremisten für ihre Ziele missbraucht, in Zeiten von
E-Mail, Internet und sozialen Netzwerken eine verstärkte Gefahr. Der
Staat habe die Funktion, die Bürgerinnen und Bürger vor äußeren und
inneren Gefahren, aber auch vor Aushebelung der Grund- und
Freiheitsrechte zu schützen. Es sei ein Abwägungsprozess zwischen
Freiheit und Sicherheit. Freiheit gebe es nur dort, wo Sicherheit
herrsche. Rechtsfreie Räume dürfe es nirgends geben. Wir wollten keinen
Überwachungsstaat, (die DDR hätten wir gerade abgeschafft). |
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Der
Bundesnachrichtendienst (BND) habe spezifische Anwendungen in
strategischen Fernmeldeüberwachungen, vor allem bei Problem-staaten
(Pakistan, Afghanistan). In zwei Fällen habe der BND Infos
herausgegeben, wobei die Themen lange bekannt gewesen seien. Infos
seien mengenmäßig auf 20% beschränkt. Technisch könnten aber nur 4-5%
ausgewertet werden. Neu sei der Skandal bei Weitergabe der Infos. Doch
wir würden mit ausländischen Staaten kooperieren, eine Zusammenarbeit
seit Gerhard Schröder. Sie sei auch heute noch richtig und hätte in 7
Fällen relevant angewendet werden können. Durch Hinweise unserer
amerikanischer Partner hätten konkret geplante Terroranschläge in der
BDR verhindert werden können. |
Aber
das Maßhalten in Sachen Datensammeln sei in den letzten Wochen verletzt
worden. Die Sammelwut in der USA sei da-durch erleichtert, da die
großen Internetfirmen mit ihren Servern in Amerika säßen. Lägen z.B.
Absender und Empfänger einer E-Mail nur wenige Kilometer aus-einander,
sie würden einen sehr großen Umweg über die USA nehmen. Die Furcht vor
Privat-, Unternehmens- und Wirtschafts-Spionage gehe um. Sie gelte es
zu vertreiben, indem sich die europäische Union als Werte-gemeinschaft
um gemeinsame Verordnungen bemühe. |
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Nach
einer kurzen Diskussions-runde - die begrenzte Zeit war schnell vorüber
- versuchte Wolfgang Bosbach die gestellten Fragen mehr oder weniger
aus-reichend zu beantworten. Mit einem kleinen Präsent bedankte sich
Martin Gegenheimer bei seinem kompetenten Referenten. |
Bilder: Hubert Reiling |
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